schriftzug

Temperatur

Lufttemperatur (Hüttentemperatur):

Das Thermometer der WSG befindet sich in einer Höhe von genau 2 Metern über dem Boden, umgeben von einer Wiese ohne Baumbestand. Da der Sensor weder in der Nähe höherer Pflanzen oder Gebäude, noch in der direkten Sonne stehen darf, baute man eine Wetterhütte mit Lamellenwänden (deshalb Hüttentemperatur). Heute verwenden die Meteorologen kompakte Strahlungsschutzgehäuse. Der patentierte Strahlenschutz der von der WSG genutzten Messeinheit der Frima Davis® wird zusätzlich von einem Ventilator belüftet.

Die Monatsdurchschnittstemperatur wurde bis September 2003 aus dem Maximum und Minimum jedes Tages gemittelt (2 Messwerte täglich). Ab Oktober werden die Stundenwerte gemittelt (24 Werte täglich), gemäß der Formel T mittel = ([(T 0 Uhr + T 1 Uhr + T 2 Uhr (...) + T 23 Uhr) / 24]1 + [(T 0 Uhr + T 1 Uhr + T 2 Uhr + (...) + T 23 Uhr) / 24]2 + (...) + [(T 0 Uhr + T 1 Uhr + T 2 Uhr (...) + T 23 Uhr) / 24]n) / n. Seit Anfang 2004 wird der Mittelwert aus dem Messintervall von einer Minute errechnet, d.h. aus 1.440 Einzelwerten täglich.
Zur Temperaturabnahme mit zunehmender Höhe siehe Luftdruck.

Bodentemperatur in 5 cm Höhe:

Bodentemperatursensor
Andreas Vohl / WSG
Neben der sogenannten Hüttentemperatur spielt in der Meteorologie dieser Lufttemperaturwert eine wichtige Rolle. Besonders in strahlungsstarken, windstillen Nächten ist die Luft zeitweise extrem geschichtet: Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft sinkt nach unten. Bodenfrost kann auftreten, wenn das Hüttenthermometer noch 4°C anzeigt.
Da die Meteorologen nur der tägliche Tiefstwert interessiert, benötigt der Bodentemperatursensor keinen Strahlungsschutz.

Erdbodentemperatur in 20 cm Tiefe:

Die Bodentemperatur beeinflusst zusammen mit der Bodenfeuchtigkeit maßgeblich das Pflanzenwachstum. Ein wichtiger Wert also für die Phänomenologie sowie die Landwirtschaft. Je höher die Temperatur, desto höher auch die Verdunstung und damit die Bodenfeuchte. Ein trockener Boden erhitzt sich unter Sonneneinstrahlung schneller und kühlt nachts stärker aus als ein feuchter.
An der WSG wird die Bodentemperatur in 20 cm Tiefe auf einer freien, grasbewachsenen Wiese gemessen.