schriftzug

Niederschlag

Mengenmessung:

Der an der WSG verwendete Niederschlagsmesser entspricht in seinen Maßen dem Hellmann-Niederschlagsmesser. Während jedoch bei letzterem die
Kippwaage des Regenmessers
Andreas Vohl / WSG
Regenmenge manuell gemessen und entleert werden muss, wird beim Davis-Gerät der Niederschlag über eine Kippwaage in 0,2 mm Schritten "abgewogen". Dadurch sind präzise Messintervalle (hier: von 0:00 bis 24:00 Uhr) und die Angabe der Niederschlagsintensität möglich. Der Niederschlag an der WSG wird in 2 Metern Höhe über dem Boden erfasst, um störende Faktoren (Regenschatten von Bäumen, Häusern etc.) zu vermeiden.
Trotz niederschlagsfreien Wetters kann es vor allem im Winter oftmals zu einem, manchmal sogar zwei Messimpulsen (0,2 – 0,4 mm) kommen, da als Tau und Reif kondensierte Luftfeuchtigkeit erstaunliche Mengen Wasser liefern kann. In trockenen Gegenden haben sich viele Pflanzen auf die Aufnahme dieses Niederschlags spezialisiert, um überleben zu können.
Zur Messung der Wassermenge von Schnee s. Schneehöhe.

Niederschlagsintensität:

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich Heftigkeit eines Niederschlagsereignisses, das in Millimetern pro Stunde (mm/h) angegeben wird. Es handelt sich also um eine theoretische Einheit, für deren Erfassung das Zeitintervall zwischen zwei Messschritten von je 0,2 mm maßgeblich ist. Hohe Intensitäten dauern meist nur wenige Minuten an und geben kaum Aufschluss über die gefallene absolute Regenmenge. Die Erfassung der Intensität spielt trotzdem bei der Beurteilung des Regionalklimas eine wichtige Rolle, um Unwetterpotentiale einschätzen zu können. Durchschnittlich 30 mal im Jahr steigt die Regenintensität in Göttingen auf einen Wert von mehr als 10 mm/h und verbucht somit einen "Starkregentag". Zum Vergleich: Sprühregen liefert etwa 0,1 mm/h, ein lang anhaltender "Landregen" etwa 1-2 mm/h, ein "normaler" Schauer etwa 8-10 mm/h, ein Gewitterguss ca. 10-50 mm/h und ein seltener, heftiger Wolkenbruch 50-100 l/h, letzterer allerdings meist nur für wenige Sekunden bis Minuten. Radarkarten zeigen die Verteilung und die Intensität. Im Internet sind diese Karten vielerorts verfügbar (etwa bei Pfeil externer LinkKachelmannwetter).

Schneehöhe:

Schneemessstelle an der WSG
Andreas Vohl / WSG
Fällt der Niederschlag als Schnee, lässt die Messgenauigkeit nach. Besonders bei Wind erreicht der Schnee selbst mit den beheizbaren Regenmessbehältern der Profis den Trichter nicht oder wird sogar wieder herausgepustet. Die Schneeauflage in Zentimetern entspricht etwa dem 1 bis 1,5-fachen der Niederschlagshöhe in Millimetern.
Die präzise Messung der Schneehöhe ist gar nicht so unkompliziert, wie man glauben könnte. Da Schneeflocken leicht sind wie Löwenzahnsamen, sind verfälschende Faktoren, die bereits bei der Regenmessung ins Gewicht fallen, noch schwieriger in den Griff zu bekommen. Bei beiden Aggregatzuständen wirkt sich vor allem der Windschatteneffekt von Hindernissen wie Bäumen und Gebäuden negativ aus. Gleichzeitig sollte der Messpunkt für die Schneehöhe windgeschützt sein, damit Verwehungen minimiert werden können. Der Messpunkt der WSG liegt in der Mitte einer etwa 15x20 Meter großen, von Sträuchern umstandenen Wiese. Die Messstelle besteht aus einer festen Bodenplatte mit einem Metallmessstab. Bedingung für einen "Schneetag" ist eine mindestens 1 cm hohe und nicht durchbrochene Schneedecke. Gemessen wird das jeweilige Tagesmaximum. Der Wert "0,5 cm" steht für eine durchbrochene Schneedecke (zählt in der Summe als Ereignistag), der Wert "0 cm" für Schneereste (zählt nicht als Ereignistag).