schriftzug

14. April 2002: Frühjahrsdürre

21 Tage ohne Regen:

Am heutigen Samstag Morgen den 13. April gab es mit 0,25 mm den ersten messbaren Niederschlag seit dem 22. März, also seit drei Wochen. Damit ist die längste niederschlagsfreie Zeitspanne seit Einrichtung der WSG im November 2000 zu Ende gegangen. Begleitet wurde die trockene Phase (trotz einiger trüber Tage zu Beginn) von 187 Stunden Sonnenschein, das entspricht im Schnitt etwa neun Stunden Sonne täglich.
Risse in der Erde
Stefan Kühn / GNU

Taupunktrekorde:

0,25 mm Niederschlag innerhalb der letzten 21 Tage stand eine rechnerische Verdunstung von 60,4 mm gegenüber. Auch die geringe relative Luftfeuchtigkeit nahm Wüstencharakter an: Am 4. April sank die Luftfeuchtigkeit auf 18%, der Taupunkt lag bei -11°C. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit während der letzten drei Wochen lag tagsüber bei 32% relativ.

Auf Grund des kühlen Gesamtcharakters dieser Nordost-Wetterlage wurde der Boden bei weitem nicht so stark ausgetrocknet, wie während einer vergleichbar langen Trockenheitsphase im Hochsommer.

Regen in Urlaubsgebieten:

Übrigens bescherte uns diese Großwetterlage wochenlang oft das angenehmste Wetter innerhalb Europa. Besonders die typischen Urlaubsländer rund um das Mittelmeer hatten stürmische Winde und starken Regen zu verkraften. Auf Teneriffa gingen nach über 200 Litern Regen innerhalb weniger Tage Schlammlawinen in den Bergen ab. Auch Madeira, die Balearen, Spanien, Marokko waren besonders von den Regenfällen der vergangenen Wochen betroffen. Pech für diejenigen also, die während dieser Zeit vor dem vermeintlichen Aprilwetter hierzulande geflohen sind...

Am Dienstag gegen Mittag wagen sich nur wenige in die Straßencafés in Göttingen. Trotz mittlerweile 14 weitgehend wolkenloser Tage in Folge bleiben die Temperaturen dem frühen April treu.