schriftzug

25. Juli 2002: Verregneter Juli

Mehr als 100 Liter pro Quadratmeter:

Knapp eine Woche vor Monatsende steht für Göttingen fest: Der Juli 2002 geht als der bisher nasseste Monat der WSG-Aufzeichnungen ins Archiv ein. Gleich drei niederschlagsrelevante Rekorde kann der Hochsommermonat verbuchen. Mit 109 Litern Niederschlag je Quadratmeter sind noch einmal etwa 15 mm mehr Regen gefallen als im bereits sehr nassen Mai 2002. Damit sind nach 58 % des Jahres rund 77 % (497,3 mm) des gesamten in Göttingen üblichen Niederschlagssolls gefallen.

Größte Regenmenge innerhalb von 24 Stunden:

Am 17. gab es zudem mit 43,2 mm die höchste Tagessumme seit mindestens November 2000. Insgesamt regnete es an diesem und am Folgetag rund 30 Stunden ohne Unterbrechung gute 53 Liter je Quadratmeter. Ein Gewitterschauer in den Morgenstunden des 21. Juli hinterließ noch einmal 23,6 Liter, drei Tage später setzte während eines Kaltfrontdurchgangs Starkregen mit einer kurzzeitigen Intensität von 77 mm/h ein und lieferte Göttingen damit den kräftigsten Wolkenbruch des Jahres.

Folgen:

Für die Schüler gab es also bisher Ferienfrust; für die Landwirte spitzt sich die Lage allmählich zu, da die Reifepunkte von Gerste und Raps bereits überschritten sind. Weil es aber während der vergangenen 4 Wochen maximal zwei niederschlagsfreie Tage in Folge gab, wurde der nötige niedrige Feuchtigkeitsgehalt immer überschritten. Dazu kamen heftige Winde bis 79 km/h, die die schweren und nassen Ähren von den reifen Halmen brachen. Am Boden liegend, können sich nun Pilze vermehren und die Qualität des Korns weiter beeinträchtigen. Man muss schon bis zum März zurückgehen, um einen Monat mit ähnlich hohen Durchschnittswerten der maximalen Tageswindgeschwindigkeit zu finden.

Nach der bisherigen Monatsbilanz hat sich die Siebenschläferregel also bewahrheitet, da die Großwetterlage zum Monatswechsel Juni / Juli ungünstig war.