Am Mittwoch gab der DWD auch für Niedersachsen eine Sturmwarnung
heraus. Orkanböen bis 140 km/h sollten an der Küste möglich sein.
So schlimm kam es in Göttingen nicht. Aber immerhin erreichten einige
Spitzenböen von "Frieda II" volle Sturmstärke, also mehr als 73 km/h oder 9
Beaufort. Am Donnerstag morgen um 8:46 Uhr fegte die stärkste Böe
über die WSG mit 82 km/h (nicht ganz Windstärke 10). Ordentlich, aber noch unterhalb wirklich
zerstörerischer Stärken.
Die stärkste Böe der diesjährigen Wintersaison gab es übrigens
am 28. Dezember 2001 mit 106 km/h (Beaufort 11). Offiziell
ein "orkanartiger Sturm". Volle Orkanstärke erreicht der
Wind ab einer Geschwindigkeit von mehr als 115 km/h (Beaufort 12).
Hier die graphische Auswertung der maximalen
Windgeschwindigkeiten des Donnerstages nach vollen Stunden.
Kaltfrontpassage
Nach relativ ruhiger Nacht nahm der Wind in den frühen Morgenstunden rasch
zu und erreichte kurz nach 8 Uhr während der Kaltfrontpassage einen
ersten Höhepunkt, begleitet von heftigen Regenfällen (Regenraten bis
zu 14 mm/h). Berlin wurde nur wenig früher (gegen 8 Uhr) von der
Front überquert, die am Flughafen Tempelhof innerhalb weniger Minuten
eine Niederschlagsmenge von 9 Liter pro Quadratmeter brachte (In
Göttingen fielen während des gesamten Tages 8,9 Liter). Gleichzeitig
sank dort die Temperatur von 9 auf 4°C. Am Institut für Meteorologie
in Dahlem gab es an der Kaltfront Böen bis zu 28.5 m/s (56 Knoten),
das entspricht Windstärke 11. Am Vormittag folgten von Nordwesten her weitere kräftige Schauer mit Sturmböen. Nach kurzer Beruhigung gegen Mittag brachten
Schauerstaffeln (im Norden mit eingelagerten Gewittern) weitere starke
bis stürmische Böen.
Neues Sturmtief
Ein weiterer Sturm suchte uns in der Nacht vom Samstag zum Sonntag heim. Die Okklusion brachte gegen 23 Uhr einen Temperaturrückgang von 8°C auf 3°C und wiederum Windgeschwindigkeiten bis 82 km/h (Windstärke 9).
Die Windgrafik zeigt den Verlauf der maximalen Böen an der WSG zu der Zeit, als das Starkwindfeld Göttingen überquerte. Die stärksten Böen wurden gegen Mitternacht gemessen.